Volkswagen und Niedersachsen gehören aufgrund der Geschichte unseres Landes eng zusammen. Nicht zuletzt durch den Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat der Konzern in den letzten 70 Jahren eine unglaubliche Erfolgsgeschichte geschrieben. Volkswagen ist aktuell der größte Autobauer der Welt und das Herz des Weltkonzerns schlägt nach wie vor in Wolfsburg. Das ist gut so und soll auch so bleiben.
Mit dem sogenannten „Dieselgate“ hat VW sich und der gesamten Region einen Bärendienst erwiesen. Die Aufklärung des Skandals wird den Konzern noch Jahre beschäftigen und es waren nicht die Kolleginnen und Kollegen in den Produktionshallen, die dieses Desaster zu verantworten haben. Deshalb erwarte ich als Sozialdemokratin, dass die Verantwortung auch nicht auf die Beschäftigten der niedersächsischen Standorte abgewälzt wird.
Der zwischen Vorstand und Betriebsrat ausgehandelte Zukunftspakt ist aus meiner Sicht ein wichtiges Signal. Volkswagen stellt sich aufgrund der Herausforderungen der Digitalisierung, der Elektromobilität und der dringend erforderlichen Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Marke Volkswagen dem wohl größten Umbau seiner Geschichte.
Langfristig werden wir in Niedersachsen 10.000 Industriearbeitsplätze bei Volkswagen verlieren. Viele Leiharbeiter werden entgegen der sonstigen Gepflogenheiten nicht übernommen werden. Das sind bittere Nachrichten, die man nicht wegdiskutieren kann. Aber: VW wird auch seiner sozialen Verantwortung gerecht, denn das Unternehmen wird ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen! Es werden 7.500 zukunftssichere und hochqualifizierte Arbeitsplätze in unserem Bundesland geschaffen. Alle niedersächsischen Standorte bleiben trotz gewaltiger Umbrücke zukunftsfähig!
Mit dem Zukunftspakt stellt sich Volkswagen so auf, dass die hohen Sozialstandards des Konzerns langfristig gehalten werden können. Hier zeigt sich unter anderem einmal mehr, was verantwortungsvolle, aber auch unnachgiebige Gewerkschaftsarbeit bewirken kann!