Nach Angaben der Welthungerhilfe landen allein in Deutschland pro Jahr rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Mülltonne, dies sind ungefähr 55 kg pro Kopf. „Es ist ethisch nicht hinnehmbar, dass derartige Mengen an Lebensmitteln weggeworfen werden. Die Verluste ziehen sich durch die gesamte Kette zwischen Produktion und Endverbrauchern. Dadurch entsteht ein beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden, und der resultierende Ressourcenverbrauch schadet Umwelt und Klima“, erklärt Immacolata Glosemeyer, verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion.
„Wir begrüßen die von der Bundesregierung im Februar vergangenen Jahres beschlossene nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Das ist ein wichtiger Schritt, aber es sind weitere Maßnahmen notwendig, wie etwa verbindliche Reduktionsvorgaben anstatt lediglich freiwilliger Vereinbarungen mit der Wirtschaft. Lebensmittelverluste müssen einheitlich dokumentiert werden, die Gegenmaßnahmen effektiv überwacht werden“, so Glosemeyer weiter.
Darüber hinaus sei es wichtig, die Bevölkerung für Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren. Dabei sollte man schon bei den Jüngsten ansetzen und ihnen an den Schulen vermitteln, Lebensmittel wertzuschätzen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Im vergangenen Oktober hat zudem das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft (ZEHN) der SPD-geführten Landesregierung seine Arbeit aufgenommen und soll ebenfalls im Feld der Lebensmittelwertschätzung wirken. Zu den Hauptaufgaben des ZEHN gehört, Ernährungswissen zu vermitteln und insbesondere Strategien gegen Lebensmittelverschwendung zu entwickeln. Dabei bündelt und koordiniert es außerdem vielfältige Aktivitäten rund um eine gesunden und ressourcenschonende Ernährung.