WOLFSBURG. Um eine Verbreitung des Corona-Virus so weit wie möglich zu verhindern,
soll nun eine angepasste Teststrategie in Niedersachsen eingeführt werden. Auf Grundlage der
Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts sollen im Falle eines laborbestätigten Covid-19-
Falles sämtliche Kontaktpersonen der sogenannten Kategorie 1 getestet werden.
Noch weiter geht die neue Teststrategie überall dort, wo Menschen leben, die besonders
gefährdet sind, wenn sie an Covid-19 zu erkranken, da bei ihnen ein schwerer Verlauf der
Krankheit möglich ist, wie zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen, sowie in Einrichtungen
für Menschen mit Behinderung. Hier soll bereits beim Auftreten von geringen Symptomen für
eine Erkrankung eine Testung erfolgen und dafür gesorgt werden, dass die betreffende Person
keinen weiteren Kontakt zu anderen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern hat. Tritt ein
Verdachtsfall bei Beschäftigten ein, so sind diese unverzüglich von der Arbeit freizustellen.
„Wir haben dabei aus den Infektionsketten in der Vergangenheit gelernt“, sagt die SPD-
Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer. „Auf diese Weise wollen wir das Risiko für
weitere Ausbrüche so weit wie nur irgend möglich reduzieren.“
„Bereits seit Anfang April testet das Klinikum Wolfsburg jede Patientin und jeden Patienten,
der stationär aufgenommen wird. Durch die neue Teststrategie werden wir hier nun vom Land
finanziell entlastet, denn bislang zahlte die Stadt diese wichtigen präventiven Maßnahmen
zum Schutz unserer Patienten und Mitarbeiter selbst.“ so Klinikumsdezernentin Monika
Müller.
Grundlage für diese neue Teststrategie bilden dabei die 7-Tages-Inzidenz, sowie die für
nächste Woche angekündigte Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums, die dafür
sorgen wird, dass auch solche Tests mit den Krankenkassen abgerechnet werden können.
„In Landkreisen oder kreisfreien Städten, in denen die Zahl von 35 Fällen pro 100.000
Einwohner in einem Zeitraum von sieben Tagen überschritten wird, erfolgt dann die Testung
von Beschäftigten in den Bereichen, die durch das Arbeitsumfeld gefährdet sind“, erklärt
Immacolata Glosemeyer.
Insbesondere Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen, in ambulanten Pflegediensten, in
Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und in den Kindertagesstätten soll so zukünftig
mehr Sicherheit geboten werden.
Ein weiterer Schritt innerhalb der neuen Strategie stellt das Angebot von Antikörpertests für
Beschäftigte, als auch für die Bewohnerinnen und Bewohner in Einrichtungen dar, in denen es
bereits zu Covid-19 Ausbrüchen gekommen ist. Durch diesen Schritt erhofft man sich
nachträglich einen Einblick in das Infektionsgeschehen zu erlangen und wichtige
epidemiologische Erkenntnisse zu gewinnen.
Auch Dezernentin Monika Müller begrüßt die neue Teststrategie: „Nur durch ausreichende
Tests können wir eine rasche Ausbreitung des Virus verhindern. Die neue Präventivstrategie
hilft uns schnell, Infektionsherde ausfindig zu machen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen.“