EU-Kommission legt Vorschlag für verpflichtenden USB-C-Standard vor

Wer kennt ihn nicht, den Kabelsalat an Ladegräten? Man hat ein Smartphone, Tablet, Kamera, Kopfhörer, tragbare Lautsprecher und eine Videospielkonsole – und im schlimmsten Fall für jedes Gerät ein anderes Ladegerät. Auf Vorschlag der EU-Kommission soll das bald der Vergangenheit angehören, denn im Rahmen einer Überarbeitung der Funkanlagenrichtlinie soll ein verpflichtender USB-C-Standard eingeführt werden, um Ladegräte für Elektrogeräte zu vereinheitlichen.

Auch wenn es bereits eine freiwillige Vereinbarung in der Elektronikbranche zur Vereinheitlichung gibt, konnte die Industrie sich bislang auf keinen gemeinsamen Standard einigen. Die Europäische Union hat nun eine rechtsverbindliche Richtlinie auf den Weg gebracht, da der Markt eben doch nicht alles regelt.

Gut für das Klima und für den Geldbeutel

Der EU ist es an dieser Stelle erneut zu verdanken, dass wir auf diesem Gebiet zu mehr Verbraucherfreundlichkeit und weniger Elektroschrott kommen werden. Der Vorschlag sieht nämlich vor, dass elektronische Geräte standardmäßig ohne Ladekabel angeboten werden sollen, damit Verbraucherinnen und Verbraucher bereits vorhandene Ladegeräte weiterverwenden können und so geschätzte 250 Millionen Euro im Jahr für unnötigerweise angeschaffte Ladegeräte eingespart werden.

Die EU-Kommission erhofft sich zudem, dass hierdurch die Elektronikabfälle um ca. tausend Tonnen pro Jahr sinken. Sobald das Europäische Parlament und der Rat im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren dem Vorschlag zugestimmt haben, hat die Industrie eine Übergangszeit von 24 Monaten dem verpflichtenden USB-C-Standard nachzukommen.